Zweite von Links

Mein Leben mit und ohne Swissair

Greta Gantenbein lässt uns in ihrem Buch »Zweite von links« in die goldenen Zeiten der Swissair eintauchen. Sie erzählt vom Aufstieg ihrer langjährigen Arbeitgeberin zur besten Airline der Welt, von wochenlangen Aufenthalten in Luxushotels rund um den Globus, ihrem ersten Flug nach New York, einer albtraumhaften Notlandung in Athen, einem Todesfall an Bord, ihrer Amour fou mit einem Kapitän, ihrer Bekanntschaft mit einem vom Vietnamkrieg versehrten GI, von gefährlichen Flügen in den Nahen Osten und der grenzenlosen Armut, mit der sie in Indien, Afrika und Südamerika konfrontiert wurde. Und – in klaren und auch anklagenden Worten – davon, wie es sich anfühlte, als die Swissair am 2. Oktober 2001 gegroundet wurde. Sie erzählt aber auch, wie sie einen Aussteiger heiratete, mit ihm auf einen verlotterten Bauernhof ins Toggenburg zog, zwei Kinder bekam und diese – nachdem ihr Mann vom Aussteigen ausstieg – allein großzog. Und davon, wie ihr das halbe Toggenburger Dörfchen dabei half, wieder bei der Swissair einsteigen zu können, damit sie finanziell über die Runden kam. Wie sie, als die Swissair ins Schlingern geriet, für eine private Airline zu arbeiten begann und über den Wolken Leute wie Sepp Blatter oder Daniel Vasella, die Fürstenfamilie von Monaco, neureiche Russen, schwerreiche Scheichs und den größten Wirtschaftsbetrüger Deutschlands bediente. Und wie es sich anfühlte, als sich ihr die Möglichkeit eröffnete, wieder in die »Familie« zurückzukehren und erneut bei der Swissair zu arbeiten. Das Buch »Zweite von links« erzählt vom Aufstieg und Niedergang »unserer« Swissair, es erzählt aber auch die Geschichte einer Frau, für die das Wort »aufgeben« schlicht nicht existiert.

»Ein Buch, das zu Tränen rührt. Witzig, traurig, ehrlich und absolut hinreissend. Auch, weil es nicht einfach die Geschichte einer Air-Hostess ist, sondern die Geschichte einer Frau, die ihren Weg immer wieder neu suchen musste. Ein Mutmachbuch.«

Marianne Willi, ehemalige Personalchefin des Kabinenpersonals der Swissair

Greta Gantenbein

Greta Gantenbein, geb. 1948 in Zürich, lebte nach dem frühen Tod ihrer Mutter bei ihrer Patin und deren Mann, bis sie in Neuenburg in ein Internat kam, um dort Französisch und das Haushalten zu erlernen. Danach machte sie eine Lehre als Zahnarztgehilfin und reiste, als sie den Abschluss in der Tasche hatte, nach England und Italien, um sich dort zwei weitere Sprachen anzueignen. Anfang 1969 stolperte sie in der »Annabelle« zufällig über ein Inserat der Swissair, die Air-Hostessen suchte. Greta, die ledig Huber hieß, passte ins Anforderungsprofil, bestand das Auswahlverfahren und begann im Oktober desselben Jahres mit der Ausbildung. 1977 heiratete sie, hängte den geliebten Job an den Nagel und bekam zwei Kinder. Die Scheidung erfolgte, als diese drei und fünf Jahre alt waren, und war in vielerlei Hinsicht existenzbedrohend – aber auch befreiend. Und sie brachte sie zurück in die Lüfte. Als sich Greta Gantenbein 2006 pensionieren ließ, konnte sie auf dreißig Jahre Berufserfahrung als Air-Hostess zurückblicken. Vor einem Jahr begann sie damit, ihre Erinnerungen aufzuschreiben, um »das Kapitel Swissair ad acta zu legen und mein Leben aufzuräumen«. Dass sie jemals veröffentlicht werden würden, damit hat sie nicht gerechnet. Greta Gantenbein lebt heute im Aargau.
Bestseller Platz

Erste Auflage

Seiten

240, mit farbigem Bildteil

Format

13,5 x 21,2 cm

Autor(in)

Medium / ISBN

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