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bärndütschi Gschichte

Meister Timmermahn, wie er von seinen Freunden genannt wird, ist Maler, Poet, Erzähler, Autor und Regisseur. Er zählt zu den schillerndsten Figuren der Schweizer Kunst- und Kulturszene. Seine humorvollen Mundartgeschichten entführen uns in unvergleichlichem Berndeutsch in bunte, emotionale Welten. Die grossen Momente in kleinen Alltagsszenen zu erkennen, sie fantasievoll auszuschmücken, bis an den Abgrund zu strapazieren und am Ende mit viel Liebe und Empathie für die Figuren zu einem guten Ende zu bringen – das ist die Stärke des scharfsinnigen Beobachters mitmenschlichen Zusammenspiels. Timmermahn steht für charmante Eigenheit. Seine Kunst ist es, mit Buchstaben nach Lust und Laune zu jonglieren und Wortschöpfungen entstehen zu lassen. Das Spiel mit dem Sprachwitz beherrscht er wie kaum ein anderer. Seit Jahren wird Timmermahn von seinem Publikum bekniet, seine Geschichten nicht nur auf der Bühne zu performen, sondern abzudrucken und sie so auch auf eine andere Art zugänglich zu machen. Dies war immer ein absolutes Tabu für ihn. Doch zu seinem Achtzigsten drückt er beide Augen zu und veröffentlicht achtzig seiner berndeutschen Geschichten in Buchform. Danke für diesen wertvollen Schatz, Timmermahn!

»Wer Timmermahn beschreibt, tut ihm unrecht.«
Peter Bichsel

Timmermahn

Timmermahn, geb. 1942, legte sich seinen ungewöhnlichen Künstlernamen mit dem mahnenden »H« in der Mitte schon als 25-Jähriger zu. Der Enkel des Basler Läckerli- und Bonbonfabrikanten André Klein lernte Schaufensterdekorateur und arbeitete danach als Kulissenmaler am Stadttheater Bern. Ab den Sechzigerjahren verdiente er sich sein Brot als Kunstmaler und genoss die Freiheiten des wilden Lebens. Unter anderem an der Seite von Künstlerfreunden wie dem Schweizer Bildhauer Bernhard Luginbühl oder der Mundartlegende Polo Hofer. Alle drei gelten heute als Urgesteine der Berner Kunstszene. Timmermahn lebte auf Kreta, in Holland, in Italien, im Tessin und 25 Jahre in einem alten Bauernhaus in Rüeggisberg, bis es ihn wieder in die Stadt Bern zog.
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